Man muss etwas Persönliches geben

Aus der Finanzwelt erreichen uns täglich neue Schlagzeilen. Mit welchen Herausforderungen sind die Regionalbanken konfrontiert?
Jürg Randegger, Bankleiter der Zürcher Landbank, gibt im Interview einen Einblick.

Hettlinger Zytig: Wer sind die Kundinnen und Kunden der ZLB?
Jürg Randegger: Das sind Menschen wie Sie und ich. Das sind die Leute und die Gewerbe aus der Region. Wir achten stark darauf, dass wir einen regionalen Bezug haben. Finanzprodukte sind relativ austauschbar. Man muss der Kundschaft etwas Persönliches geben können.

Worin unterscheidet sich die ZLB von anderen Banken?
Unsere Region ist unser Mehrwert. Wir machen keine Eigenheimfinanzierungen im Bernbiet oder im Tessin. Durch unsere lokale Verwurzelung können wir das persönliche Umfeld unserer Kundinnen und Kunden viel umfassender berücksichtigen und zum Beispiel bei Kreditvergaben eine differenzierte Betrachtung machen.

Bildet die ZLB Lernende aus?
Wir sind überzeugt, dass die Ausbildung von Lernenden zu unserem Auftrag gehört. Unser Ziel ist, dass wir in jedem Jahr Lernende haben. Aktuell haben wir im zweiten Lehrjahr zwei Lernende. Das ist ein Novum für uns, denn die Ausbildung ist zeitintensiv. Wir sind froh, dass wir Ausbildungsverantwortliche haben, die das gerne und mit Herzblut machen.

Was fordert die ZLB aktuell heraus?
Einen Teil unserer Kundschaft bewegt sicherlich, was gerade passiert am Aktienmarkt. Aber das grössere Thema, das wir spüren, sind die Herausforderungen am Immobilienmarkt. Solange das Angebot kleiner ist als die Nachfrage, steigen die Preise. Nur: Die Löhne der Leute steigen nicht gleich mit. Wer kann sich Wohneigentum in Zukunft leisten? Die Sparquote hat bei vielen Menschen abgenommen. Das ist dann wiederum Geld, das für Kreditvergaben fehlt. Das sind schon grosse Herausforderungen, die uns und unsere Kundschaft beschäftigen.

Ist sparen out?
Die heute 15- bis 35-Jährigen haben nie Sparen gelernt, weil es sich bei so tiefen Zinsen kaum mehr lohnt. Man muss verstehen, dass ihre Bedürfnisse oder ihre Weltansicht eine andere ist als diejenige meiner Generation. Und sich dann fragen: Wie bringen wir das in Einklang mit dem, was wir als Bank bieten möchten?

Was raten Sie jungen Menschen?
Bei einer Empfehlung stellt sich immer die Frage nach dem Zeithorizont. Kann man das Geld die nächsten 20 Jahre auf die Seite legen? Dann wäre eine breit diversifizierte Anlage sinnvoll. Wird das Geld früher gebraucht, zum Beispiel für ein Eigenheim in den nächsten fünf Jahren, dann sind kurzfristigere Anlagen wie Kassenobligationen sinnvoller.

Und was raten Sie Menschen, die jetzt auf das Pensionsalter zugehen?
Unbedingt die Finanzen planen! Die Einkommenssituation wird anders aussehen nach der Pensionierung. Da
lohnt es sich, seine Geldströme zusammen mit einem Profi nebeneinanderzulegen und zu schauen: Was haben wir für Handlungsmöglichkeiten in den nächsten zehn Jahren?

Vielen Dank für das Gespräch!

Publikation: Interview publiziert in der Hettlinger Zytig, am 02. Mai 2025

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