Interview mit neuem VR Mitglied Daniel Mägerle
An der Generalversammlung vom 11. April 2025 wurde Rechtsanwalt Daniel Mägerle in den Verwaltungsrat der ZLB gewählt. Wir haben Daniel Mägerle einige Fragen zu seiner Person und seiner neuen Tätigkeit gestellt.
1. Wie wird man Verwaltungsratsmitglied der ZLB und was sind Deine Aufgaben?
Formell wird man mit der Wahl durch die Generalversammlung Verwaltungsrat einer Aktiengesellschaft. Tatsächlich denke ich, dass sich manche Dinge im Leben einfach ergeben: Man sammelt Berufs- und Lebenserfahrung, bringt einen entsprechenden Rucksack mit, bekennt sich zu einer Region und Werten und hat sich ein Netzwerk aufgebaut. Wenn das alles zusammenpasst, wird man zum Kandidaten für diese Tätigkeit.
Die Aufgabe des Verwaltungsrats ist die Oberaufsicht über die Tätigkeit einer Gesellschaft. Dabei geht es u. a. um die Ausrichtung der Bank auf die für sie passende Strategie und die Analyse von Risiken und Chancen.
2. Weshalb bist Du die richtige Person für dieses Amt und weshalb genau die ZLB?
Ich sehe mich hier als Teil und als Ergänzung eines bereits gut funktionierenden Teams aus Verwaltungsrat und operativer Führung, das verschiedene Kompetenzen einbringt. Es ist eine Anwältin im VR zurückgetreten, so war es naheliegend, wieder einen Juristen in den VR zu wählen. Ich sehe mich als Juristen, der pragmatische Lösungen aufzeigt, und nicht überall darauf hinweist, was nicht geht.
Ich war in der Vergangenheit schon in einigen Verwaltungsräten sowie in leitenden Gremien im Sport tätig. Die vielfältigen Erfahrungen, welche ich während dieser Tätigkeiten sammeln konnte, sind bestimmt hilfreich für mein Verwaltungsratsmandat bei der ZLB. Meine Familie mütterlicherseits stammt aus der Region: Mein Grossvater ist im Rebstock in Dägerlen geboren, war in Riet bei Neftenbach Landwirt und wir sind in Neftenbach aufgewachsen. Man soll und kann sich den grossen Entwicklungen nicht verschliessen. Aber die Globalisierung, KI, die anonymen Grosskonzerne etc. sorgen bei vielen Menschen für Verunsicherung und man fragt sich, was wir damit letztlich für unsere Lebensqualität gewinnen. Ich bin überzeugt, dass eine Bank wie die ZLB hier im Kleinen einen Unterschied machen und für die Leute in der Region persönlich da sein kann.
3. Wie stellst Du sicher, dass Du die Mitarbeitenden der ZLB spürst? Was möchtest Du ihnen mitteilen?
Nach meiner Lebenserfahrung komme ich jetzt nicht grad als «Gspürschmi Typ» rüber. Aber klar: Damit die verschiedenen Anspruchsgruppen innerhalb des Unternehmens zufrieden sind, braucht es kompetente und zufriedene Mitarbeitende. «Ask not what your country can do for you – ask what you can do for your country», sagte Präsident John F. Kennedy bei seinem Amtsantritt 1961. Übertragen auf die ZLB heisst das, dass wir alle innerhalb des Unternehmens motiviert sein sollten, täglich das Beste für das Wohlergehen des Unternehmens zu geben und uns dabei gegenseitig anspornen. Wie in einem Team im Sport. Am Ende sollten wir Freude daran haben und Kraft daraus schöpfen, täglich das Beste für die Kundinnen und Kunden zu geben, zum Gewinn beizutragen, ein Teil eines dienstleistungsorientierten und starken Teams zu sein. Ich freue mich darauf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich kennenzulernen. Die Mitarbeiterinnen meiner Anwaltskanzlei wissen, dass ich fordere und fördere. Daran werde ich in diesem Leben nichts mehr ändern. Jedenfalls fand ich es schon mal sehr sympathisch, dass man an der Empfangstheke der GV mit allen Mitarbeitenden gleich per Du war.
4. Was sind Deiner Ansicht nach die Stärken der ZLB und wo siehst Du Entwicklungsmöglichkeiten für die ZLB?
Die Stärken sehe ich im Lokalen, im Persönlichen, in einer anständigen und ehrlichen Unternehmenskultur, in einer starken Dienstleistungsmentalität verbunden mit einem zurückhaltenden Risiko-Appetit.
Es wäre anmassend, wenn ich jetzt schon Entwicklungsmöglichkeiten erwähnen würde. Dafür möchte ich mir in den kommenden Monaten zuerst ein fundiertes Bild machen. Möglicherweise renne ich mit einigen Gedanken im VR ja auch offene Türen ein. Nur ein Gedanke von der Generalversammlung: Meine beiden Töchter (heute 18) sagten vor Jahren beim Spiel «ich sehe was, was Du nicht siehst» einmal: «Es isch grau und hät schwarzi Pünkt: de Papi». So war in etwa auch das Bild an der Generalversammlung von der Bühne aus. Diese Generation schätzt solche Versammlungen noch sehr und offenbar auch die Werte unserer Bank. Wir werden uns aber überlegen müssen, wie wir auch für ihre Nachkommen in den kommenden Jahrzehnten eine attraktive lokale Bank bleiben und welche Produkte uns dabei unterstützen.
Daniel Mägerle, neues Mitglied im Verwaltungsrat der ZLB